
Hopfen und Malz, Gott erhalts!
Diese in Deutschland bekannte Redensart gilt auch für Belgien. Deutschland besitzt zwar die reichhaltigste Biervielfalt der Welt. Doch gleich dahinter rangiert Belgien mit seinen rund 200 Brauereien und mehr als 1.000 Biersorten. Belgisches Bier ist im November 2016 sogar in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden. Darüber hinaus feiert belgisches Bier weltweite Erfolge und ist im Ausland sehr beliebt.
Daher wundert die Tatsache umso mehr, wie wenig belgisches Bier in Deutschland präsent ist. Die Transportwege sind ungleich kürzer als etwa der Import von Bieren aus Übersee. Doch diese gibt es viel häufiger bei uns. Das ist gleich doppelt schade, denn deutschen Bier-Fans entgeht eine immense Palette an Geschmacks-Varianten und die Möglichkeit, die individuellen Ausprägungen der belgischen Bier-Kultur kennen zu lernen.
Diesen Missstand will ich beseitigen, weshalb Ihr auf den nachfolgenden Seiten einen informativen Einblick in den Sortenreichtum des belgischen Biers erhaltet. Für den Anfang habe ich eine Einteilung der Sorten in helle, bernsteinfarbene und dunkle Biere vorgenommen. Viel Spaß beim Entdecken der belgischen Bierkultur.

So teste ich Bier
Eines vorneweg: Ich bin kein ausgebildeter Bier-Sommelier. Ich bin Amateur, was im reinen Wortsinn „Liebhaber“ heißt. Trotzdem oder gerade habe ich ein bestimmtes Prozedere für das Bier Testen entwickelt:
Ich schaue mir die Farbe an, wie sich der Schaum entwickelt und bevor ich auch nur einen Schluck nehme, erfasse ich das Aroma. Alleine das Riechen am Bier gibt schon erste Hinweise auf den Geschmack und erzeugt eine Erwartungshaltung.
Den ersten kleinen Schluck lasse ich langsam über meine Zunge laufen und achte darauf, was sich für Geschmacksnuancen an der Zungenspitze, an den Seiten und am Ende der Zunge entfalten.
Anschließend gleitet der Schluck die Kehle runter. Ausspucken gibt’s bei mir nicht. Denn auch der Abgang und der Nachgeschmack des Bieres liefert weitere Eindrücke. All das findet Niederschlag in meinen Beschreibungen.
Ganz wichtig: Meine Beschreibungen erheben keinen Anspruch auf Mustergültigkeit. Dort wo ich etwa Schokolade schmecke, schmeckt ein anderer dies nicht und umgekehrt. Daher schildere ich meine eigenen subjektiven Eindrücke, die als Ausgangs-Basis für Eure eigenen Versuche dienen sollen. Schreibt mir, wie es Euch schmeckt.