Kurz-Info:
Bergers belgisches Bier Blog präsentiert das erste Kastanien-Bier:
Das Faie de Cascagne ist ohne Zweifel eins der exotischsten belgischen Biere, das mir bislang begegnet ist. Der Name des Bieres ist wallonisch für „Kastanien-Blätter“. Der Name ist dabei Programm, denn dem Bier werden (Ess-)Kastanienblätter und -pürée beigemischt. Dies verleiht ihm vornehmlich im Abgang und Nachgeschmack eine äußerst prominente nussige Note. Das ist bislang einzigartig.
Ersonnen wurde es im kleinen Dörfchen Neufmaison, das sich nicht nur als ehemaliger Knotenpunkt antiker Römerstraßen auszeichnet. Charakteristisch sind die Dorfkirche und die sie umrankenden Kastanien-Bäume, die das Dorf als Markenzeichen bereits seit Jahrhunderten prägen. Zwar wird das „Faie de Cascagne“ in Lizenz in einer Brauerei, wenige Kilometer außerhalb von Neufmaison gebraut. Doch die Idee stammt von einer kleinen Gemeinschaft Gewerbetreibender in Neufmaison. Hintergrund: Sie wollten ihrem Dorf mit diesem Produkt etwas Eigenes, Individuelles verleihen. Das Bier ist meines Wissens nach bislang nur in einem kleinen Laden in Neufmaison direkt erhältlich.
TIPP: Der Hersteller/Urheber soll nach eigener Aussage überdies auch auf Weihnachtsmärkten im Grenzgebiet Deutschland/Belgien, vornehmlich Aachen, auf einem Stand mit seinem Produkt vertreten sein.
Steckbrief:
- Brauerei:
TBServices (Lizenzgeber)
Rue de Stambruges 13
B-7332 Neufmaison
Tel.: +32 493 19 26 91
(unter Lizenz gebraut:
La Brasserie à Vapeur
Rue du Maréchal 1
B-7904 Pipaix (Leuze-Belgique)
Tel: +32 69 66 20 47) - URL: www.la-faie-de-cascagne.be
- Füllmenge: 0,33l; 0,75l
- Alkoholgehalt: 7%
- Farbe: hell, trüb, durchsetzt mit Schwebstoffen
- Schaumbildung: kompakter Schaumteppich nach dem Einschenken, der rasch abnimmt und als leichter weißer Film bestehen bleibt
- Trinktemperatur: k.A.
- Geschmacksnoten: süß-sauer, Rosinen, Zitrus, Bananen, Nüsse
- weitere Produkte im Sortiment: -
Geschmack:
Im Antrunk leicht süß, recht schnell säuerlich ausfallend. Der erste Geschmackseindruck erinnert ein wenig an Rosinen, dem ganz subtile Zitrusnoten beigemischt sind. Ein ganz leichter Anteil von Banane komplettiert das Geschmacks-Ensemble. Bitternoten vom Hopfen sind sehr weit im Hintergrund zu verorten, wobei die zuvor erwähnte Zitrusnote wohl auf das Konto des Hopfens geht.
Einzigartiges Geschmacks-Highlight ist jedoch der Nachgeschmack, der nussig, kräftig und lang anhaltend ausfällt. Noch lange, nachdem der letzte Schluck getrunken ist, entfaltet sich ein Geschmack in der Mundhöhle, der vermittelt, als ob man gerade zwei handvoll Nüsse gegessen hat. So etwas leistet bislang kein anderes mir bekanntes Bier. Das Bier an und für sich kommt trotz 7% Alkohol eher leicht daher und verführt dazu, ruhig noch weitere Gläser zu trinken.
Auffällig: Nach dem Einschenken ist so gut wie kein Aroma auszumachen. Beim Trinken, auch nach längerer Zeit, ist das Faie de Cascagne mit einer beständigen, leicht moussierenden Kohlensäure durchsetzt, die frischen Trinkgenuss auf lange Zeit garantiert.
Nächste Auffälligkeit: Das Faie de Cascagne aus der 0,33-Liter-Flasche ist süßer als das aus der 0,75-Liter-Flasche. Ursächlich dafür verantwortlich sind die Schwebstoffe (Hefe, Kastanien-Pürée). Je mehr davon im Glas ist, desto süßer schmeckt das Bier, so letztlich auch beim Einschenken der Reste aus der großen Flasche.